Kultur & Vergnügen

 

Erklärtes Ziel des heutigen Tages: wir werden abends essen gehen! Klaus hat gestern Abend noch telefonisch einen Tisch reserviert, 19h - völlig untypisch für Spanier.

Das Restaurant heißt „El Paraiso“ - wir sind gespannt.

Aber erstmal heißt es: Aufbruch.

Doch zuvor gibt es für Klaus und Brigitte noch etwas sehr Wichtiges zu erledigen. Sie müssen sich beim Nachbarsehepaar verabschieden. Es sind zwei schon recht betagte Engländer, die hier bereits seit vielen Jahren leben. Da die Saison noch nicht begonnen hat, sind die beiden Engländer oft allein, daher sind sie traurig, wenn Klaus und Brigitte abreisen. Nach etwa 30 Minuten sind die beiden aber wieder da, und Brigitte bittet uns mit zu den Nachbarn zu kommen, sie wollen eben einen Blick auf uns werfen. Sehr nett, sehr britisch und was soll ich sagen: Irgendwie kommen wir auf Whisky zu sprechen und zack: Barry läuft los und kommt mit einer sehr alten Flasche Springbank zurück. Herbert ist aus dem Häuschen vor Entzücken - weil Barry auch ein Glas mitgebracht hat. So gibt es heute sogar ein „11Ürtchi“.

Danach geht es aber wirklich los.

Heute werden wir uns Höhlenmalerei anschauen, einer alten Lepra-Station einen Besuch abstatten, den Ausgangspunkt einer spektakulären Rundwanderung  „Die Südhänge des Val de Popp“ gezeigt bekommen, sowie, unabdingbar, in einer Hütte knapp unterhalb des Hausbergs von Parcent, dem Coll de Rates, den besten Apfelstrudel mit Vanilleeis und Sahne verzehren. Das ist der Plan - und so wird es gemacht.

(Kursivtext aus Wikipedia)

Das Sanatorio San Francisco de Borja ist eines der letzten ausschließlich für Leprapatienten zuständigen Sanatorien in Europa und liegt in Fontilles, einem Ort in der Region Marina Alta, die zur spanischen Provinz Alicante gehört, im bergigen Hinterland der Costa Blanca auf 1000 m Höhe. Es ist die letzte von ursprünglich vier Leprakliniken in Spanien.

Zur Klinik gehören 35 Gebäude auf etwa 700.000 m². Das Sanatorium hatte ursprünglich Platz für 400 Patienten. 2016 lebten nur noch 29 Leprakranke auf dem Klinikgelände[1], im Februar 2006 waren es noch 62 Patienten gewesen. Viele der alten Gebäude sind baufällig oder verfallen.

Wer mehr darüber erfahren möchte, es ist interessant, kann hier weiterlesen: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Sanatorio_San_Francisco_de_Borja

 

Wir machen einen sehr schönen Spaziergang über das frei zugängliche Gelände. Viele Gebäude werden und sind bereits restauriert, dem Vernehmen nach soll es einen Investor geben. Es ist ein wahrlich erhaltenswertes Gelände!

 

Von hier aus geht’s weiter zur Höhlenmalerei mit dem klangvollen Namen:

Santuario del Plà de Pe­tracos 

Eine als Erbe der Menschheit deklarierte Fundstätte, die einzigartig in ihrer Art ist. Sie beher­bergt vorgeschichtliche Malereien mit einem hohen Grad an Abstraktion, die die Bezeichnung Makro­kunst erhalten haben und eine der besten Fundstätten für Höhlenmalerei im Land Valencia darstellt.

Der Plà de Petracos ist beschildert. Wir parken unser Auto und gehen dann den Weg hinauf, der uns zur Ausgrabungsstätte bringt. Obwohl man sich nicht di­rekt nähern kann, da ringsherum Zäune zum Schutz der Ausgrabungen aufgestellt sind, kann man die Stätte von außen gut einsehen.

Zu der Zeit, als die Malereien entstanden, war die Stätte ein heiliger Ort: Ein Treffpunkt für den Gottesdienst von Menschen, die durch tiefen Glauben verbunden wa­ren, und bei denen Fruchtbarkeit, Landbau und familiäre Beziehungen eine besondere Bedeutung hatten.

(Ja, ich hab´s nachgelesen https://denia.net/vall-de-pop4 und kopiert eingefügt!)

 

Weiter geht die Fahrt durch die Berge, über schmale Straßen bis hin zu dem Ausgangspunkt unserer möglichen Wanderung über „Die Südhänge des Val de Popp“. Wir halten uns aber nicht lange auf, sondern fahren weiter bis zum „Restaurant Coll de Rates“. Glücklich ergattern wir einen der letzten Tische. Kaffee und Apfelstrudel für alle, bitte. Und es kommen sehr gute Portionen, da bleibt kein Wunsch offen. Dabei müssen wir doch heute Abend noch essen gehen. Aber egal, was muss - das muss! Es ist köstlich und zum Abschluss dieser Köstlichkeit lege ich in einem Anflug geistiger Umnachtung meinen Arm auf den Teller mit den Resten der Vanillesoße und frage mich, warum es so feucht und kalt wird…

Der Jackenärmel ist nun sehr schön gefärbt, lecker klebrig und duftet nach Vanille - wer hat das schon? 

Wir verlassen die gastliche Stätte und ich beschließe, sowohl unserem Hund als auch mir etwas zu bieten und den Hausberg Parcents zu Fuß herabzusteigen. Der Apfelstrudel muss abgearbeitet werden, Karl braucht Bewegung - ich auch.

Die anderen schauen uns kurz nach, steigen ins Auto und fahren heim. Karl und ich wagen den Abstieg, es gibt sehr viel Geröll und steil ist es auch. Aber wir sind unter uns, Karl darf von der Leine (damit er mich nicht umreißt, da er viel schneller ist - aber er hat ja auch 4-Rad-Antrieb). Nach etwa 40 Minuten einsamer Wanderung, ein Träumchen, erreichen wir unsere Finca.

Am Abend geht es dann wie geplant ins „El Paraiso“ und es ist der krönende Abschluss eines fantastischen Tages.

Ganz herzlichen Dank an unsere Gastgeber, die uns einen wunderbaren Einstieg mit vielen wertvollen Tipps in unseren Urlaub ermöglicht haben.

 

Bis morgen - man liest sich!

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