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Madeiras Westen mit Porto Moniz und Achadas da Cruz

 

Hallo zusammen!

So, nun will ich mal anfangen - was für ein Tag!

Porto Moniz liegt im Nord-Westen Madeiras. Für uns bedeutet das eine Fahrt von etwa 1 Stunde. Kurvenreich wie immer, aber diesmal auch reich an Tunneln.

Während wir Porto Moniz entgegen fahren, sinniere ich über Städte in Hanglagen. Die Häuser haben terrassenartig angelegte Gärten, man sieht sehr viele Bananengärten unterschiedlicher Größe. Aber immerhin so groß, dass die anbauenden Menschen die Bananen unmöglich alleine verzehren können.

Aber zurück zur philosophischen Betrachtung von Städten in Hanglage. Sie faszinieren im Sonnenlicht mit einer beinah schillernden Schönheit. Pastellfarben gestrichene Häuser, die üppigen Gärten, die bunten Blumen. Bliebe da nicht die Frage: Wie erreicht man diese Schönheiten von Häusern? Über Straßen, die Autofahren herausfordernd machen. Steil, unwegsam, abenteuerlich - diese Tatsache macht man sich beim Betrachten der Hanglagen gar nicht richtig klar.

Aber wir jetzt schon - denn der heutige Tag beweist wieder einmal - ja, es gibt wirklich steile Straßen! 

Aber genug der Philosophie.

Unsere Fahrt führt uns durch sehr viele und auch ziemlich lange Tunnel. Manchmal ist man gerade erst rausgefahren, da schließt sich nach dem obligatorischen Kreisverkehr direkt der nächste Tunnel an. Aber immer wieder einmal erhaschten wir einen Blick auf die alte Küstenstraße, die nur noch für mutige Wanderer zur Verfügung steht und nicht mehr für den Autoverkehr geeignet ist.

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Der Grund die Stadt Porto Moniz aufzusuchen sind die einzigartigen Meer(wasser)schwimmbäder. Natürlich Ausformungen aus Vulkangestein an der Küste endschleunigen die Brandung,  füllen sich mit Meerwasser und laden die Menschen zum Baden ein. Dies sind die sogenannten "Piscinas Naturais de Porto Moniz". Es gibt sogar einen Plantschbereich für Kinder. 

 

 

Ein Spaziergang durch die Stadt Porto Moniz führt uns unter anderem in die örtliche Kirche "Igreja Matriz do Porto Moniz - Nossa Senhora da Conceição".

 

 

Weiter geht die Fahrt nach Achadas da Cruz. Hier gibt es eine Teleférico von der Bergstation hinunter zum Strand. Man kann den Abstieg auch zu Fuß wagen, es gilt auf einer Strecke von 2000 m eine Höhe von 450 m zu bewältigen. Das wollen wir wohl machen und anschließend mit der Seilbahn wieder rauf. Soweit der Plan.

Aber zunächst verfahren wir uns. Das Navi führt uns zuverlässig an einen Ausgangspunkt für die angestrebte Wanderung. Allerdings ist die Seilbahn gefühlt kilometerweit entfernt. Das mit dem Rückweg funktioniert so nicht richtig gut. 

 

 

Also fahren wir zurück. An einer wahrlich entsetzlich steilen und schrägen Ecke fällt zwar fast das Auto um, aber man darf hier definitiv NICHT anhalten, komme was da wolle!

Wir erreichen die Bergstation der Teleférico, ein Blick auf die Umgebung und die Karte zeigt - kein Abstieg zu Fuß, never ever! Wir lösen Hin-und Rückfahrt für 5 € pro Person. Rein in die Kanzel und ab geht die Fahrt in quasi freiem Fall nach unten. Dort unten gibt es eine winzig kleine Ansammlung von Häusern oder Hütten, kaum vorstellbar, dass und vor allem warum hier Menschen leben. Bis auf eine Frau - die schenkt Poncha aus. Den überall zu findenden Zuckerrohrpunsch. Man zahlt, was man möchte. Was so manch einer nach zwei Ponchas bestimmt großzügig auslegt. So verdient die nette Dame sicher mehr, als wenn sie einen festen Preis verlangt ;-)

 

 

Auf unserer Rückfahrt nach Funchal wurde uns bewusst, dass von nicht mal 5 Wochen in der Gegend um Porto Moniz und auch Achadas da Cruz schlimme Waldbrände getobt haben. Teilweise konnte man es sogar noch riechen. Für die Menschen muss es beängstigend sein, die Feuer am Berg wüten zu sehen und dabei nahezu machtlos zusehen zu müssen, wie sie immer näher an ihre Stadt heran kommen. Aber die Natur kämpft sich tapfer zurück, erstes zartes Grün in Form von Farnen war schon wieder zu sehen. 

Die frei laufenden Kühe haben uns noch eine Zeit begleitet. Dann hatte die Zivilisation uns wieder und ein weiterer sehr schöner Sonnentag geht zu Ende.

 

 

Man liest sich - bis bald.

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Kommentare: 1
  • #1

    Olaf (Donnerstag, 23 November 2023 20:50)

    Hach ❤️

    Der Bericht weckt direkt diverse Erinnerungen. Eine solche steile Straße hatte ich auf einem Abstecher auch mal erwischt. Nicht schnell genug aus der Kurve gekommen und quasi vor einer Wand gestanden. Ohne Anlauf selbst im ersten Gang fast nicht zu schaffen.

    Porto Moniz kenne ich nur im Regen. Dafür dir in einem Lokal gegessen, wo man Touristen wohl nur vom Hörensagen kannte.

    Und die Acha das - herrlich! Bis auf ein adverts Paar komplett alleine dort unten. Irgendwie beklemmend und gleichzeitig total meins.