An Tagen wie diesen...

Ahoi zusammen!

Gestern Morgen um 10 Uhr brachte uns ein Taxi von unserem Hotel zum Schiff MS3. Dort war schon mächtig Auftrieb, anreisende und abreisende Gäste in hoher Anzahl standen, liefen und fuhren herum. Die abreisenden Gäste waren leicht zu erkennen. Nicht wie sonst üblich durch Sonnenbräune, sondern eher durch eine noch immer leicht grünlich-blasse Gesichtsfarbe und einen etwas verstörten Gesichtsausdruck. Hinter diesen Menschen lagen zwei wahrlich harte Tage und Nächte mit Windgeschwindigkeiten bis 180 h/km und 8-10 Meter hohen Wellen. An Bord war auch einiges an Glasscheiben zu Bruch gegangen, vor allem im vorderen Bereich des Schiffes. Tiefes Eintauchen in Wellentäler und möglicherweise massive Spannungen in den Scheiben ließen diese in abstrakte Muster zerbersten.

Den ganzen gestrigen Tag über dauerten die Reparaturarbeiten an, die wichtigsten Scheiben sind ersetzt, der Rest wird wohl noch im Laufe der Woche erfolgen.

Nun, wir haben beschlossen, wir brauchen das so nicht!

Unsere Reise begann durch die Arbeiten um ca. 1 1/4 Stunde verspätet, aber dadurch nicht weniger schön. Bei meist blauem Himmel, moderatem Wind und mit traumhaftem Sonnenuntergang verließen wir den sehr großen Hafen von Bremerhaven. Die Nacht verlief recht ruhig und bei mäßigen Temperaturen und doch auffrischendem Wind ging es heute Morgen gegen 9h zum Frühstück. 

In der Mittagszeit kam es, bedingt durch eine auf dem Schiff nicht zu handelnde Erkrankung eines Passagiers, zu einer Luftrettung per Helikopter. Spektakulär, wäre da nicht der  Beigeschmack des Schicksals, welches man niemandem gönnt.

Dennoch ist eine solche Helikopter-Rettung, wenn sie unmittelbar über der eigenen Kabine stattfindet, wahrlich beeindruckend, aber auch Angst einflößend. Die unbeschreibliche Kraft der Maschinen, der Lärm, der waghalsige und dennoch überlegt geplante Einsatz der Rettungskräfte: das alles nötigt einem unglaublich viel Respekt ab.

Aktuell tuckern wir (unter blauem Himmel) mit schlappen 10 Knoten dahin und werden morgen unseren ersten Ausflug in Alesund machen.

Bis dahin - man liest sich!