Rückfahrt Tag 2 und 3

 

Nach einer etwas unruhigen Nacht, Sodbrennen und Rhonchopathie, bekommen wir unser Frühstück auf Zimmer gebracht. Es ist reichlich von allem vorhanden, auch Reiseproviant können wir davon problemlos herstellen. Wir verlassen Perpignan gegen 10 Uhr. Heute wollen wir nichts dem Zufall überlassen und legen uns bereits morgens fest - sowohl mit dem Zielpunkt, als auch mit dem Hotel. Dijon und das Hotel heißt: Hotel Restaurant Parc de la Colombière. Die Kritiken sind gut, also hoffen wir das Beste. Nicht allzu weit von der Autobahn entfernt und nahe genug an der Altstadt, um noch etwas anschauen zu können. Vor allen Dingen jedoch: an einem großen Park mit reichlich Auslauf für Karl.

Soweit der Plan.

Der Wettergott grollt ein bisschen und etwa 1 Stunde nach der Abfahrt kommt zu den heftigen Windböen auch noch kräftiger Regen hinzu. Wer glaubt, dass sich die Franzosen und vor allen Dingen die Holländer an irgendwelche Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, wird drastisch eines Besseren belehrt. Unglaublich viele LKSs sind unterwegs, einer schneller als der andere - glauben sie - und überholen sich gegenseitig mit mehr oder weniger Erfolg. Windschatten und Scherwind sind nicht zu unterschätzen.

Die Fahrt durch Lyon ist wegen des hohen Verkehrsaufkommens abenteuerlich.

Es geht unter anderem vorbei am „Musée des Confluences“. Ein wunderbar abstraktes Gebäude, welches unmittelbar am Zusammenfluss von Rhône und Saône an der Spitze der Halbinsel Presqu`Île liegt. Der Name des Museums steht nicht nur für die hier zusammenfließenden Ströme, sondern spielt an auf das Zusammenfließen des Wissens:

les confluences des savoirs“.

Mehr Informationen gibt es hier: https://lyon.sehenswuerdigkeiten-online.de/sehenswuerdigkeiten/musee_des_confluences.html

 

So gesehen ist es oft schade, dass man nur durchfährt.

Wir erreichen Dijon und unser Hotel gegen 16:30h heil und in einem Stück. Spontan reservieren wir einen Tisch für´s Abendessen - mal wieder etwas Warmes essen, was nicht selbst gekocht ist - wunderbar, haben wir uns verdient.

Aber zuerst wird Karl bewegt. Der Park ist eine Offenbarung. Nach der ersten Runde geht Herbert aufs Zimmer, der Ärmste ist wirklich fertig von der Fahrt und hat eine Auszeit verdient. Ich drehe mit Karl eine „Arbeitsrunde“. Nachdem er sich an der Leine ein wenig ausgerannt hat und es im Park auch nicht mehr ganz so lebhaft ist, darf er von der Leine und wir arbeiten unser Programm ab: warten, suchen, drehen, durch die Beine laufen, „NEIN, Jogger werden auch hier nicht gejagt! Aber Muddi, ich krieg sie ganz bestimmt - Augenaufschlag 🥹…. Eben deswegen, nein! Schade.“

Am Ende des großen Parks gibt es noch ein schönes Gelände mit Hühnern, Enten, Gänsen, Pfauen, Ziegen, Schafen etc - da wird noch die Schnüffelnase befriedigt und etwa 1 Stunde später ist Karl wieder im Gleichgewicht.

Darum können wir unser Abendessen auch alleine genießen, während Karl zufrieden im Zimmer schläft.

Der Plan, von Dijon noch die Altstadt anzusehen, scheitert am Abendessen. Danach sind wir einfach zu müde und wollen nur noch ein Schläfchen machen.

Der nächste Morgen empfängt uns kalt und nieselig. Ich bin früh wach, jage Mann und Hund durch den Regen nassen Park, dann wird gepackt und früh um 8:30h sind wir unterwegs. Der abendliche Gedanke, Sonntag am frühen Morgen noch einen Blick in die Altstadt zu werfen, scheitert schlicht am Wetter und es ist auch einfach nichts los. Kein Café hat geöffnet, wir sind zu früh.

Also fahren wir los, tanken und halten auf der Autobahn an der erste Raststätte direkt wieder an: Atzung muss her, ich bin unleidlich, keinen Kaffee gehabt, kein Proviant für die Fahrt vorbereitet - so kann ich nicht arbeiten und werde zur Diva.

Aber mein Leiden und Flehen wird erhört. Die Raststätte ist ein Traum, es gibt köstlich belegte Baguettes und den besten Kaffee, den ich seit 3 Wochen getrunken habe. Meine Welt ist wieder in Ordnung, es kann nun wirklich los und Richtung Heimat gehen.

Wieder einmal macht unser Hörbuch die Fahrt kurzweilig. 

Wen es interessiert - auf der Hinfahrt war es: „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus - auf der Rückfahrt ist es: „Todesfrist“ von Andreas Gruber. Dies ist eine Serie mit den Hauptakteuren „Nemez und Sneijder“, es gibt aktuell 7 Bände, ich kenne sie alle, aber Herbert noch nicht - und er ist sehr angetan. Der Sprecher heißt Achim Buch und macht seine Sache wirklich gut.

Unser Navi sagt, dass wir gegen 15:15h Schwanenberg erreichen werden, unser erstes Etappenziel für heute, denn wir müssen Klaus und Brigitte ihren Finca-Schlüssel zurückbringen (warum eigentlich;-)?), außerdem hat Brigitte noch Wachteleier bei uns bestellt und der Moskatel-Essig muss auch noch abgeliefert werden.

Es ist schön, die Beiden wiederzusehen, Karl ist über die Maßen begeistert, als er dort durch den Garten fetzen kann. Nach kurzweiligen 1,5 Stunden mit Kaffee und Kuchen (und einem kleinen Gläschen Wein für Herbert) wollen wir aber die letzte Tagesetappe antreten, obwohl Bleiben reizvoll wäre. Dennoch lockt Krefeld, das heimische Bett, vertraute Umgebung, Heinz und Hildegard warten auch.

Gegen 17:25h parken wir unser treues Auto in der Tiefgarage unserer Krefeld-Destination - genau 22 Tage nach unserem Aufbruch nach Köln zur Geburtstagsfeier der Jungs.

Am Abend gehen wir rüber zu Heinz und Hildegard, dort hat Hildegard ein wunderbares Abendessen vorbereitet. Es gibt viel zu erzählen, die Beiden waren auch in Urlaub. Aber unsere Kondition lässt zu wünschen übrig und wir verabschieden uns gegen 21 Uhr und gehen heim. Karl rollt sich sehr zufrieden ob dieser Entscheidung neben mir auf dem Sofa zusammen und ist durch nichts mehr zum Aufstehen zu bewegen.

 

So, das war sie - die vorletzte Etappe. Die Letzte wird die Fahrt nach Norderney sein, eventuell Dienstag, vielleicht aber auch erst Mittwoch. 

 

Schauen wir mal - dann sehen wir schon.

 

Man liest sich - noch einmal für diese Reise!

 

Abendbrot bei Hildegard&Heinz
Abendbrot bei Hildegard&Heinz

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Kommentare: 2
  • #1

    Carcoma (Montag, 11 März 2024 12:16)

    Schöne Stories,
    schon den Mitgliedsantrag beim PEN-Club gestellt?
    Adiós y hasta pronto
    (Beschwerden bitte an google schicken)��‍♂️�

  • #2

    Heinz und Hildegard (Montag, 11 März 2024 12:45)

    Wir sagen einfach nur Danke �
    Die Beschreibungen und Fotos
    waren wie immer toll .