Ein Nachtrag noch zum Empire State Building:
Wir durften, weil die Schlange vor dem Lift sehr lang war und wir glaubhaft machen konnten gut zu Fuß zu sein, vom 86. bis in 80. Floor laufen. Wer sieht schon das Treppenhaus des Empire State Buildings und darf es sogar benutzen? Das war richtig cool.
Und wieder beginnt der Tag mit strahlendem Sonnenschein und stahlblauem Himmel.
Als wir um 9:30h aufbrechen ist es zwar noch frisch, aber im Laufe des Tages sollen wir bis 24°C bekommen.
Unser heutiges Ziel ist der High Line Park.
Dieses einmalige städtebauliche Experiment ist aus einer alten Hochbahntrasse entstanden. Die gesamte Trasse ist einfallsreich umgestaltet und verläuft in neun Meter Höhe (etwa 3. Stock), eingezwängt zwischen Appartementhäusern im Westen von Manhattan. Sie führt durch die Stadtteile Meatpacking District und Chelsea. Der erste Abschnitt wurde im Juni 2009, der zweite Abschnitt des Parks von der 20th bis zur 30th Street 2012 eröffnet. Während des Spaziergangs kann man immer wieder Durchblicke auf die Stadt und den Hudson erhaschen. Überquert man eine Straße steht am Geländer, welche es ist. So kann man sich jederzeit gut orientieren.
Die alten Eisenbahnschienen sind zum Teil in das Projekt stilistisch integriert, andere Abschnitte sind im Ursprung unverändert geblieben und dürfen auch gemäßigt überwuchern. Erstaunlich ist, welch große Bäume und Pflanzen dort angesiedelt wurden. Es gibt keinen Kontakt zum normalen Boden, so dass die Frage auftaucht, was die Wurzeln machen, wenn die Pflanze sehr groß geworden ist??
Aber das müssen wir ja nicht lösen, wir dürfen gucken und das ist auch gut so.
Anekdote am Rande: Eine junge Frau demonstrierte ihrem kleinen Sohn, wie sie auf Eisenbahnschienen balanciert. Herbert geht mahnend auf sie zu: "Sie wissen schon, dass das Betreten der Gleise nicht gestattet ist?" Die Ärmste läuft hochrot an, geht ganz verschämt vom Gleis und murmelt: "Entschuldigung." Herbert hatte eine ganze Menge zu tun, um die arme Frau von seinen heiteren Absichten zu überzeugen.
Die ganze Unterhaltung fand auf deutsch statt, demnach hätte der Frau eigentlich klar sein müssen, dass Herbert ein Scherzkeks ist. Aber er schaute wohl zu überzeugend ernst.
Am Ende der Strecke, tief im Süden Chelseas, empfiehlt uns der Reiseführer gerne jetzt noch den Chelsea Market zu besuchen. Folgsam machen wir uns auf den Weg.
Mittlerweile ist es kurz vor Mittag, die Sonne brennt, aber die Frisur sitzt (sofern das unter dem Sonnenhut zu beurteilen ist). Und heute früh habe ich sie auch geföhnt – aber das ist nun wieder eine andere Geschichte….
Auf dem Weg zum Chelsea Market passieren wir eine alte, aber augenscheinlich äußerst noble Gegend. Ein Restaurant ist zugeparkt mit 4 Strecklimousinen unendlicher Länge, vor dem Laden steht zahlreich finster dreinblickende Security – kein Essen hier für Vissers.
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