Ich sitze hier bei 28°C, gefühlten 35°C,85% Luftfeuchtigkeit und will das vor 2 Tagen Erlebte schriftlich festhalten. Puh, das ist nicht so einfach wie ich dachte. Vorgestern war es auch schon angenehm warm, aber das jetzt hier ist ein bisschen viel.
Klagen auf hohem Niveau – Schluss damit!
Unser Ausflug zur NASA startet früh, was uns natürlich sehr entgegenkommt. Angesetzt sind 6 ½ Stunden, der Bus braucht für die Fahrt bis zur Anlage etwa 40 Minuten. Unterwegs können wir noch einige Zeugen des Hurrikans wahrnehmen, gut ein Dutzend gekenterte Boote liegen noch auf den diversen Gewässern herum.
Das Kennedy Space Center teilt sich zwei große Bereiche:
Im Ankunftsbereich gibt es die Hallen: U.S. Astronaut Hall of Fame mit Rocket Garden, Space Shuttle Atlantis, IMAX-Kino, Shuttle Launch Experience, Journey to Mars und die Kennedy Space Center Bus-Tour zum Apollo/Saturn-V(isitors)-Center.
Es wird empfohlen, mit der Bus-Tour zu beginnen, so weiß man hinterher, wie viel Zeit man für den Rest noch hat. Also Schlange stehen und auf den Bus warten, was schon eine Geduldsprobe ist. Unsere Busfahrerin heißt Beverly, sie ist gut bei Leibe und Laune und macht die Fahrt für uns kurzweilig. Zudem hat sie wertvolle Tipps, die sie gerne und mit kräftiger Stimme kundtut. Von sich selbst spricht sie als „Beverly“, was die ganze Sache sehr heiter macht.
Dann geht’s los. Und wenn die Amis ja etwas können, dann ist das Show – und was für eine Show! In einem riesigen Kinosaal ohne Stühle wird auf drei gewaltigen Leinwänden der Beginn der Raumfahrt dargestellt. Angefangen mit dem Rennen um die erste Rakete im Weltraum, die erste Erdumkreisung, der Wettlauf mit den Russen um den ersten bemannten Raumflug bis hin zum Beginn des Apollo-Programms. Viele prominente Menschen kommen in den einzelnen Filmen zu Wort, die alten Astronauten wie Armstrong und Lovell. Danach betreten wir das „Allerheiligste“, den u.a. aus dem Film „Apollo 13“ weltbekannten Kontrollraum der Nasa. Das macht durchaus ehrfürchtig. Auch hier drin gibt es wieder ein Spektakel. Wer den Film Apollo13 kennt, dem sind die Schalttafeln und Kontroll-Leuchtschirme bekannt, und genauso er erwacht der Kontrollraum langsam zum Leben, als die Vorbereitungen zum Start einer Apollo-Mission eingeleitet werden. Die Sorgen und Ängste sind beinahe greifbar, dem kann man sich nicht entziehen. Es geht unter die Haut und die Schilderungen einiger Beteiligten, die mittels Monitor ihre Erinnerungen teilen, sind ergreifend.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die erste Mondlandung. Mein ältester Bruder Günther war so aufgeregt. Er hatte in akribischer Kleinarbeit die Mondlandefähre Eagle mit einem Baukasten (Revell?) nachgebaut und naturgetreu bemalt. Das kleine Ding war wirklich filigran. Der echte Eagle ist ebenso filigran. Man wird das Gefühl nicht los, dass lediglich eine Goldfolie die Astronauten vor dem tödlichen Weltall schützte.
Aus meiner Erinnerung war entschwunden, dass die Mondlandung um Haaresbreite misslungen wäre. Signalverlust des Eagle zur Erde, dann ein bis dahin noch nie dagewesener Masteralarm, der im Grunde die Fortsetzung der Mission verbot. Schlussendlich die Entscheidung Neil Armstrongs, den Eagle händisch zu fliegen und zu landen, mit dem Risiko dabei zu sterben. Aber der Mut dafür sowie der Erfolg bestätigten die Richtigkeit seiner Entscheidung – 1969 – das darf man dabei nie vergessen!
Wir sind über die Maßen beeindruckt. Nach der Vorführung geht es weiter in die Halle, in der eine Apollo-Rakete liegend aufgebaut ist – mit allen Treibstofftanks, die stufenweise abgeworfen werden, bis hin zu der winzig kleinen Kapsel, mit der 3 Astronauten am Ende ihrer Reise an 3 Fallschirmen ins Meer plumpsen. Die Größen sind unvorstellbar und in keiner Weise mit einem Handyfoto einzufangen. Weiterhin gibt es die Mondlandefähre zu bewundern und das Mondauto. Die Sitze sind der absolute Knaller, einfach zu komisch, womit man die Jungs auf den Mond geschickt hat. Mir ist völlig schleierhaft, wie das alles hat funktionieren können. Aber sei´s drum, es hat funktioniert und den Mut aller Astronauten, auch derer, die bis in die heutige Zeit den Weltraum bereisen, kann und muss man bewundern und ihnen gebührt allerhöchster Respekt.
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Karin (Donnerstag, 31 Oktober 2024 09:25)
Gigantisch�. Hoffentlich könnt Ihr die ganzen Eindrücke und Abenteuer die noch kommen, gut verdauen���♀️
Heinz (Freitag, 01 November 2024 08:19)
Faszination pur !
Wir sind gespannt.
Lg H und H